Terrazzo schleifen und polieren, als auch Betonwerkstein schleifen und polieren unterscheidet sich in der Behandlung zu Marmor und Kalkstein nur äußerst geringfügig. Beide Gesteinsarten, also Terrazzo und Betonwerkstein sind Kunststeine und im Grunde dasselbe. Sie unterscheiden sich nur in der Art ihrer Herstellung. Der Terrazzo ist ein s.g. Ort-Terrazzo. Also ein Stein der vor Ort hergestellt worden ist. Es handelt sich hier um ein Zementgemisch mit einem hohen Anteil an Kalk in Verbindung mit kleinen Marmorsteinen. Dem s.g. Marmorbruch, auch Marmorkörnung genannt. Diese Komposition aus Wasser, Zement, Marmorbruch und einigen anderen Bestandteilen wurde gemischt und vor Ort auf den Boden im Gebäude gegossen. Danach gewalzt, um das Wasser aus dem Stein wieder heraus zu bekommen und zu verdichten. Nach einer gewissen Trocknungsdauer wurde der Ortterrazzo dann geschliffen und poliert.
Beim Betonwerkstein wird dieses Gemisch aus Zement und Marmorbruch im Werk auf einer Trägerplatte aus Beton gegossen und direkt im Werk, und im Grunde nach dem selben Verfahren, bearbeitet und als fertiges Produkt geliefert. Sinniger Weise nennt man diese Produkt also Betonwerkstein.
Terrazzo schleifen bzw. Terrazzo polieren ist also im Grunde dasselbe, wie Betonwerkstein schleifen bzw. Betonwerkstein polieren.
Aufgrund des hohen Anteils an Kalzium können beide Kunststeine auch kristallisiert werden.
Welche Möglichkeiten gibt es den Terrazzo zu bearbeiten?
- Reinigungsschliff für Terrazzo
- Reparaturschliff für Terrazzo
- Planschliff für Terrazzo
Reinigungsschliff
Beim Reinigungsschliff verwenden wir ausschließlich die Bonastre System Pads.
Das Bonastre System Pad Rot enthält unzählige kleine Industriediamanten. Diese Superpads können den Terrazzo reinigen bzw. Betonwerkstein reinigen und zwar völlig ohne den Einsatz von Chemikalien – rein mechanisch.
Somit werden alle alten Pflegefilme entfernt und der Terrazzoboden bzw. Betonwerksteinboden optimal für die Politur bzw. Kristallisation vorbereitet.
Als nächster Schritt kommt dann das Bonastre System Pad Gelb zum Einsatz. Mit diesem Superpad wird der Terrazzo bzw. Betonwerkstein wieder glänzend.
Abschließend kommt das Bonastre System Pad Grün zum Einsatz. Jetzt entsteht wieder absoluter Hochglanz auf Ihrem Terrazzoboden bzw. absoluter Hochglanz auf Ihrem Betonwerksteinboden.
Die Fleckenentfernung auf Terrazzo funktioniert mit dem Reinigungsschliff i.d.R. sehr gut. Sofern es sich hier um Flecken in der Politur handelt und nicht tief im Gestein sind. Der Reinigungsschliff ist also eine günstige Alternative zum Reparaturschliff, wenn für ein gutes Ergebnis nur ein kleines Budget zur Verfügung steht.
Einschränkung: Mit dem Reinigungsschliff werden keine Kratzer auf Marmor bzw. Kratzer auf Kalkstein entfernt. Es wird lediglich eine chemiefreie Terrazzoreinigung und Kristallisation auf Terrazzo durchgeführt.
Der Marmorboden glänzt wieder, aber die Kratzer wurden nicht entfernt!


Reparaturschliff
Beim Reparaturschliff werden Schleifmittel, meistens Industriediamanten, welche in der Regel in Kunstharz gebunden sind, unter Verwendung von Wasser, mittels einer rotierenden Scheibe, einer s.g. Einscheibenmaschinen, zum Abschleifen von Natur- und Kunststeinen verwandt. Durch den Einsatz von Wasser ist die Staubentwicklung gleich „Null“. Der Abtrag von der Steinoberfläche ist so gering, dass gerade mal von bis zu ca. 0,5 mm von der Oberfläche abgetragen wird. Die Abrassivität der Schleifmittel ist so eingestellt und gewollt, dass zwar alle Kratzer, Verätzungen und oberflächige Verfleckungen entfernt werden, jedoch der Stein grundsätzlich seine Höhe behält. Die Folge ist, dass eventuell vorhandene s.g. Überzähne, das sind die Verkantungen, also die Plattenränder, der Platten zueinander, nicht oder nur unwesentlich abgetragen bzw. verändert werden. Der Reparaturschliff ist das gängigste Schleifverfahren im Sanierungsbereich.
Der Terrazzoboden glänzt wieder und alle Kratzer wurden entfernt!


Planschliff
Beim Planschliff wird meist ein Metallwerkzeug, welches Industriediamanten enthält, ebenfalls unter Verwendung von Wasser eingesetzt. Die Rauigkeit dieses Schleifmittels ist so eingestellt und gewollt, dass ein massiver Abtrag der Gesteinsoberfläche mit der Anwendung einher geht. Nach dem Planschliff befinden sich alle Betonwerksteinplatten auf dem selben Höhenniveau. Verkantungen der Betonwerksteinplatten zueinander gibt es danach nicht mehr. Meist wird ein Abtrag von bis zu ca. 1 – 2 mm erzielt. Der Vorteil dieses Werkzeuges ist auch gleichzeitig der Nachteil. Durch die Rauigkeit des Schleifmittels entstehen s.g. Schleifkratzer in der Oberfläche des Kunststeins. Diese Schleifkratzer gilt es in den nachfolgenden Arbeitsgängen wieder heraus zu schleifen. Dem Grunde nach werden jetzt die identischen Arbeitsgänge ausgeführt, wie bei dem Reparaturschliff. Man verzichtet jedoch auf flexible Unterlagen / Teller, da ja die s.g. Überzähne nicht mehr vorhanden und somit flexible Teller nicht mehr erforderlich sind. Ein Planschliff kann auch auf einem s.g. Ortterrazzo notwendig werden, wenn z.B. die Beschädigungen so stark sind, dass ein massiver Antrag absolut erforderlich ist.
Glanztechnisch gesehen; Glanz man messen; ist das Endergebnis, vorausgesetzt nach beiden Schleifverfahren kommt das selbe Glanzverfahren zum tragen, besteht kein Unterschied zwischen beiden Veredlungssystemen.
Grundsätzlich kommen eigentlich nur zwei mögliche Glanzverfahren bzw. Veredlungsystem zum Einsatz. Entweder eine Polierung oder eine Kristallisierung (Nass- oder Sprühkristallisierung).
Polieren oder Kristallisation
Eine Kristallisierung bzw. Kristallisation ist grundsätzlich nur auf kalziumhaltigen Natursteinen und Kunststeinen möglich. Hier sind Marmor, Kalkstein, Betonwerkstein und Terrazzo als Erstes zu nennen. Bei der Kristallisierung von kalziumhaltigen Natur- und Kunststeinen wird das im Stein vorhandene Kalziumcarbonat durch einen Katalysatoreffekt unter Verwendung von Fluorsilikat in Kalziumfluorid umgewandelt. Das Kalziumfluorid nimmt eine kristalline Form an und verankert sich an der Oberfläche des Gesteins. Dadurch, dass die Kristalle härter sind, als das eigentliche Gestein, erfährt der Natur- bzw. Kunststein eine s.g. Oberflächenerhärtung. Hierdurch wird der Stein widerstandsfähiger gegen mechanischen Abrieb. Also durch die Begehung. Gleichermaßen reflektieren diese Kristalle das Licht und Hochglanz entsteht.
Grundsätzlich gibt es zwei Kristallisierungsarten. Die s.g. Nasskristallisierung und Sprüh – Kristallisierung. In den Anfängen der Schleiftechnik bediente man sich nur der Sprühkristallisierung. Hier wurde ein Fluorsilikat auf den bsw. Ortterrazzo gesprüht und dann durch eine rotierende Bewegung, unter Verwendung von Stahlwolle, der Katalysatoreffekt, also die Erzeugung von Kristallen, durchgeführt.
Der Nachteil dieser Kristallisierung bestand darin, dass der Stein nur wenig bis gar keine Restfeuchte haben durfte. Da meist nass geschliffen wurde war es also nötig ca. 2 -3 Wochen zu warten, bis man kristallisieren konnte. Diese Zeit war nötig, damit die Restfeuchte vom Schleifen aus dem Stein ausdiffudieren konnte. Führte man zu früh diese Kristallisation durch war der Schaden meist vorprogrammiert, da die Entstehung von Verfleckungen meist die Folge war. Zum Teil wurde der Terrazzo, Ortterrazzo oder Betonwerkstein irreparabel geschädigt. Da die meisten Personen keine 2 – 3 Wochen auf Ihr „Wohnzimmer“ verzichten wollten war die Anwendung unpopulär.
Dies änderte sich mit der Einführung der Nasskristallisierung. Hier wird unmittelbar nach den Schleifarbeiten, ohne Rücksicht auf die Restfeuchte, ein Magnesiumhexafluorsilikat in Pulverform verstreut und mit Reinigungspads auf dem Terrazzo, Ortterrazzo oder Betonwerkstein verrieben. Durch den Verzicht von Stahlwolle in konzentrierter Form und die Zugabe von weiteren Inhaltsstoffen entsteht ebenfalls ein kristalliner Film (Hochglanz). Somit wurden die Terrazzosanierung und Kristallisation populärer und auch einfacher. Dennoch bleibt der massive Einsatz von Chemie (Das Kristallisierungspulver), der Mensch und Umwelt belastet.
Die Polierung ist im Gegensatz zur Kristallisierung keine chemische Anwendung, sondern eine rein mechanische Verdichtung der Oberflächenstruktur. Bei der Herstellung von neuem Betonwerkstein, Marmor oder auch Granit wird grundsätzlich der Glanz durch die Polierung erzielt. Die Kristallisierung ist, so könnte man sagen, also eine Erfindung für die Natursteinsanierung. Die Glanzwerte beider Verfahren sind nahezu identisch. Es wird jedoch im Gegensatz zur Kristallisation keine Oberflächenerhärtung erreicht. Da jedoch auf den massiven Einsatz von Chemie verzichtet wird ist dieses Verfahren besonders ökologisch wertvoll.
Die Bonastre System Pads machen sich die Vorteile beider Verfahren zunutze. In den Pads sind Polier- als auch leichte Kristallisierungsmittel enthalten und vereinen damit Ökonomie und Ökologie in einem Produkt. Hierdurch wird Hochglanz bei gleichzeitiger Oberflächenerhärtung erzielt und zugleich die Umwelt geschont.
Wir nutzen dieses System schon seit Jahren erfolgreich.
Die Vorteile für Sie, als unseren Kunden, liegen auf der Hand.
- Hochglänzende Terrazzoböden.
- Keine Geruchsbelästigung durch übermäßigen Chemieeinsatz.
- Eine langlebige Politur auf Terrazzo und Betonwerkstein.
- Einfache Entfernung von nachträglich, durch z.B. Wein, entstandenen Flecken.
- Kostengünstige Pflege und Fleckenentfernung durch den Kunden selbst, wenn gewünscht.
- Allergiker freundlich.
Produkte hierzu finden Sie hier: MSR Steinpflege